RAMONA CZYGAN
Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Unter dem Titel "CELESTIAL BLUE" widmet sich die Greifswalder Künstlerin Ramona Czygan ein Jahr lang fotografisch der regionalen Pflanzen- und Wasserwelt.
Ähnlich wie Friedrich wandert sie durch die Landschaft und erfasst Fragmente der Natur entweder skizzenhaft im Freien oder arrangiert später gezielte Kompositionen im Atelier. Ihr künstlerisches Mittel ist jedoch nicht die Zeichnung oder Malerei, sondern die historische Fototechnik der Cyanotypie. Dabei belichtet sie Pflanzen, Schnee, Regen, Wellen und Eis auf lichtempfindlichen Stoffen oder Papieren mit UV-Licht. Sie nutzt dafür entweder direkte Sonne bei ihren Outdoorbelichtungen oder UV-Lampen im Studio. Das Ergebnis ist eine chemische Reaktion auf Eisen, die immer neue, wundersame blaue Fotografien hervorbringt. Alle Arbeiten dieser Ausstellung sind ausschließlich mit Naturmaterialien belichtet, ohne Verwendung einer klassischen Kamera. Teilweise arbeitet sie hinterher Aquarellfarben malerisch in ihre Bilder ein. So werden Kontraste und Stimmungen verstärkt und meist leichte, aber selten auch kräftige Farben erzeugt, die das Blau erweitern.
Die Kunst als Mittel zwischen Mensch und Natur, ein Verinnerlichen und seelisches Erspüren, ganz im Sinne Friedrichs, sind auch für Ramona Czygan essenzielle Bestandteile ihres Schaffensprozesses.
„In der Natur können meine inneren Räume groß werden und durch die Kunst einen Weg nach draußen finden.“
Verfügbare Werke
Der Herbstsalon mündet im November in den Wintersalon, der mit mehr Gastkünstlern und jungen Talenten frische Akzente setzt.
Im Front Room der Galerie präsentieren wir eine größere Auswahl an Künstlern. Unsere ständige Salonausstellung lädt ein, regelmäßig neue Werke von aufstrebenden und etablierten Künstlern zu entdecken.
Jede Ausstellung bietet ein sorgfältig kuratiertes Erlebnis für Sammler und Kunstinteressierte. Besuchen Sie uns und lassen Sie sich von den innovativen Arbeiten inspirieren.
Ausgestellte Werke
Mario Dalpra
Michael Hitschold
Wir freuen uns, die Ausstellung „DYNAMIC DUALITY“ ankündigen zu können. Diese Ausstellung zeigt die Gegensätze zweier Künstler und spannende Synergien zwischen Malerei, Bronze, Stahlskulpturen und Fotografie.
Eröffnung am 1. Juni ab 20 Uhr
Künstlergespräch ab ca. 20:15 Uhr
Beide Künstler sind anwesend
Mario Dalpra
Dalpras Fähigkeit, alltägliche Beobachtungen in tiefgründige, ästhetisch intensive Kompositionen zu verwandeln, zeigt sich in beiden Kunstformen. Seine Werke vermitteln Emotionen und narrative Elemente, die von humorvollen bis hin zu dramatischen Szenen reichen. Trotz seiner subjektiven Handschrift bleibt die formale Komposition im Vordergrund und schafft eine dynamische Verbindung zwischen grafischen und malerischen Elementen.
Sein künstlerisches Schaffen, geprägt durch Reisen und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen, führt zu einer einzigartigen Synthese von Form, Farbe und Inhalt. Dalpras Werke laden den Betrachter ein, in eine Welt jenseits des Alltäglichen einzutauchen und bieten dabei stets neue Perspektiven und Einsichten.
Michael Hitschold
Michael Hiltschold ist seit über 20 Jahren als Künstler tätig und schafft in seiner Schmiede beeindruckende Stahlskulpturen. Seine Kunst zielt darauf ab, beim Betrachter einen kognitiven Prozess auszulösen. Hiltschold bricht und transzendiert konventionelle Vorstellungen von Raum und Zeit und bindet während der Arbeit am Feuer Klänge höherer Welten in den Stahl. Seine Arbeiten sind räumlich linear, architektonisch und kristallin, eingefangen in Momentaufnahmen tänzerischer Gesten - Anmut im Licht der Ewigkeit.
Zugleich zeigt Hiltschold fotografische Essenzen seiner Skulpturen auf Holz abgebildet. Hiltschold schafft eine universelle Darstellung, digital erzeugt, durch das Abbild der Stahlskulptur, die nur aus einer Perspektive erfahrbar ist. Die Fotografie auf Holz bildet einen Kontrast zum Stahl und erweitert die visuelle Erfahrung seiner Werke.
Mario Dalpra
„The Moment of Truth“, 2024
140 x 100 x 3 cm (h x w x d)
Acrylic on Canvas
Mario Dalpra
„Azurblue“, 2023
Höhe ca. 70 cm
Bronze handgemalt
Michael Hitschold
”Kahatael”, 2023
Höhe 130 cm
Stahl geschmiedet
Michael Hitschold
”Lotus”, 2024
90 x 90 cm
Fotografie auf Holz
Verfügbare Werke der Ausstellung
Hier in Kürze verfügbar
MARIO DALPRA
MICHAEL HITSCHO
Opening on June 1 from 8 pm
Artist talk from approx. 20:15
Both artists will be present
MARIO DALPRA
Dalpra's ability to transform everyday observations into profound, aesthetically intense compositions is evident in both art forms. His works convey emotions and narrative elements ranging from humorous to dramatic scenes. Despite his subjective handwriting, the formal composition remains in the foreground and creates a dynamic connection between graphic and painterly elements.
His artistic work, influenced by his travels and exposure to different cultures, results in a unique synthesis of form, color and content. Dalpra's works invite the viewer to immerse themselves in a world beyond the everyday, offering new perspectives and insights. This evolution of his style reflects his openness to different cultural influences and challenges the viewer to rethink their own perceptions.
Dalpra's meticulous attention to detail and his blend of traditional techniques and contemporary themes make his art both timeless and relevant. His use of bright colors and intricate patterns enhances the visual appeal and adds depth to the narratives. Through his art, Dalpra creates a dialog between the past and the present and encourages exploration of the human experience. To summarize, Dalpra's artistic work is proof of his extraordinary ability.
MICHAEL HITSCHOLD
Michael Hiltschold has been active as an artist for over 20 years and produces impressive steel sculptures in his forge. His art aims to trigger a cognitive process in the viewer by breaking and transcending conventional notions of space and time. These sculptures are snapshots of dancing gestures that capture grace in the light of eternity.
The forms of his steel sculptures are created in the process and are influenced by his momentary feelings and inspirations. The works are not only an expression of his inner world, but also a reflection of the natural and cultural environment of Mecklenburg-Vorpommern, where he lives and works. The connection to his adopted homeland is reflected in the organic yet structured nature of his sculptures. His works are currently on display at the ALRov MamiLLa Municipal Gallery in Jerusalem.
At the same time, Hiltschold presents photographic essences of his sculptures reproduced on wood, as seen here. These digitally generated works offer a universal representation of his steel sculptures, which can only be experienced from one perspective, and expand the visual experience through the contrast of photography and steel.
Mario Dalpra
"The moment of truth", 2024
140 x 100 x 3 cm (H x W x D)
Acrylic on canvas
Mario Dalpra
"Azurblue", 2023
Height approx. 70 cm
hand-painted bronze
Michael Hitschold
"Kahatael", 2023
Height 130 cm
Forged steel
Michael Hitschold
"Lotus", 2024
90 x 90 cm
Photography on wood
AVAILABLE WORKS OF THE EXHIBITION
Available here shortly
ergänzend Künstler+innen der Galerie
Virtuelle Tour durch die Ausstellung
Maria Sainz Rueda
Maria Sainz Rueda, eine in Walldorf aufgewachsene Künstlerin mit spanischen Wurzeln, spiegelt in ihrer Malerei eine verborgene Welt wider. Ihre Eltern, spanische Arbeitsmigranten, strebten nach finanzieller Sicherheit, was im Gegensatz zu ihrem eigenen Weg als Künstlerin steht. Die Entscheidung, mit der Kunst zu leben, war kein einmaliger Entschluss, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Sie studierte Malerei an der HGB in Leipzig und hatte das Glück, bei den renommierten Künstlern Arno Rink und Neo Rauch zu lernen. Sie prägten ihre Arbeits- und Denkweise in der Malerei. In ihren aktuellen Arbeiten, die in der Galerie ausgestellt werden, spielt die Landschaft eine zentrale Rolle. Die Landschaft in ihren Bildern ist mehrdeutig, irreführend und eine Projektionsfläche, die mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet.
Diego Palacios
Die Gemälde von Diego Palacios offenbaren verschiedene Ebenen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Licht, Schatten, Transparenz und Mehrfarbigkeit erzeugen diesen Eindruck. Palacios' altmeisterlicher Ansatz wird durch zeitgenössische Sujets und digitale Bildbearbeitungselemente aufgebrochen.
Im Mittelpunkt steht der Mensch. Kleidung und Gesten erinnern an vergangene Zeiten, doch schimmernde Farbeffekte und Verzerrungen durchbrechen diese Vertrautheit und schaffen eine Verbindung zur zeitgenössischen Ästhetik. Palacios' Bilder provozieren uns, unsere Sehgewohnheiten zu hinterfragen.
additional artists of the gallery
Virtual tour through the exhibition
Maria Sainz Rueda
Maria Sainz Rueda, an artist with Spanish roots who grew up in Walldorf, reflects a hidden world in her painting. Her parents, Spanish migrant workers, strived for financial security, which stands in contrast to her own path as an artist. The decision to live with art was not a one-off decision, but an ongoing process. She studied painting at the HGB in Leipzig and was lucky enough to study with the renowned artists Arno Rink and Neo Rauch. They shaped her way of working and thinking in painting. The landscape plays a central role in her current works, which are exhibited in the gallery. The landscape in her paintings is ambiguous, misleading and a projection surface that raises more questions than it answers.
Diego Palacios
Diego Palacios' paintings reveal different levels between consciousness and subconsciousness. Light, shadow, transparency and multicolor create this impression. Palacios' old-masterly approach is broken up by contemporary subjects and digital image processing elements.
The focus is on people. Clothing and gestures are reminiscent of times gone by, but shimmering color effects and distortions break through this familiarity and create a connection to contemporary aesthetics. Palacios' pictures provoke us to question our viewing habits.
Online-Soloshow
Alle hier präsentierten Werke sind - unter Vorbehalt - aktuell verfügbar.
Vom 17. Dez 2023 – 24. Feb 2024
Virtueller Rundgang
WOLFGANG BERNDT・MICHELLE CONCEPCIÓN・RAYK GOETZE・BETTINA HAUKE・MARLET HECKHOFF・MICHAEL HITSCHOLD・JÜRGEN JANSEN・CHRISTOFER KOCHS・EUGEN KUNKEL・SEBASTIAN MENZKE・SISSA MICHELI・SEBASTIAN RETHER・IVO RINGE・MAREN SCHIMMER・KIRK SORA
Der aktuelle Wintersalon präsentiert eine faszinierende Auswahl von vierzig Kunstwerken aus verschiedenen Genres, die von fünfzehn talentierten Künstlern geschaffen wurden. Diese jährliche Veranstaltung bietet eine vielfältige und inspirierende Sammlung von Werken, die die kreative Vielfalt unserer Kunstszene widerspiegeln.
Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum an Stilen und Techniken, von abstrakter Malerei bis hin zu Bildhauerei und Fotografie.
Die jährliche Ausstellung schafft eine einladende Atmosphäre, die Kunstliebhaber und Besucher dazu einlädt, in die Welt der Kunst einzutauchen und die kreativen Innovationen der Künstlergemeinschaft zu entdecken. Diese Veranstaltung trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Vielfalt und den Reichtum der Kunst zu schärfen und den Dialog zwischen Künstlern und Publikum zu fördern.
Alle AusgestellteN Werke
Marlet Heckhoff
Kirk Sora
Virtuelle Tour durch die Ausstellung
Verfügbare Werke
Vernissage am 4. November 2023
Salonmesse im Museum Villa Rot
Die Tradition der Pariser Salonkultur des 17. Jahrhunderts aufgreifend, bietet der Rote Kunstsalon eine attraktive Plattform für fachlichen und gesellschaftlichen Austausch und den Erwerb von Kunst. In den historischen Räumen der Villa und in der modernen Kunsthalle zeigen dreizehn renommierte Galerien aus dem In- und Ausland aktuelle Strömungen des Kunstmarkts. Ein vorrangiges Anliegen der Kunstmesse ist dabei, die Breite und Vielfalt gegenwärtiger Tendenzen aufzuzeigen und sowohl Werke bereits bekannter, etablierter als auch junger, aufstrebender Künstler*innen zu präsentieren. Der Rote Kunstsalon findet jedes Jahr vier Tage lang Mitte Oktober statt.
Michelle Concepcíon
Mario Dalpra
Rayk Goetze
Marlet Heckhoff
Anna-Lenena Huber
Sebastian Menzke
Ivo Ringe
Hans Schüle
Kirk Sora
Museum Villa Rot
Schlossweg 2
88483 Burgrieden
CHRISTIAN HAHN
Der in Hamburg lebende Künstler Christian Hahn hat über viele Jahrzehnte hinweg ein bemerkenswertes Gesamtwerk geschaffen. Der 1969 in Nürnberg geborene Künstler erwarb einen akademischen Abschluss an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo er von Olav Christopher Jenssen und Werner Büttner unterrichtet wurde.
Hahns Werke befinden sich in verschiedenen musealen und privaten Sammlungen, darunter die Hamburger Kunsthalle, das Denver Art Museum in den USA und die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland.
In seinen beeindruckenden großformatigen Gemälden bricht Christian Hahn bewusst mit etablierten malerischen Konventionen und setzt bewusst unkonventionelle Elemente ein. Seine Kunst ist eng verwoben mit den vielfältigen Strömungen und Facetten der Gegenwart. Die Themen seiner Arbeiten sind vielschichtig und entziehen sich einer einfachen Interpretation.
In seinen Gemälden verschmelzen Realität und Imagination und wecken Assoziationen an die Ästhetik der Computer- und Arbeitswelt, an das Streben nach Wissenschaft und an menschliche Träume. Diese vielschichtigen Erzählstränge fügen sich auf seinen Leinwänden zu einem beeindruckenden Gesamtbild zusammen.
Hahns Kunstwerke spiegeln seine tiefe künstlerische Reflexion und sein außergewöhnliches Talent wider und fangen die Komplexität der heutigen Welt auf eindrucksvolle Weise ein.
VIRTUELLE TOUR DURCH DIE AUSSTELLUNG
Verfügbare Werke
JUSTINE OTTO・im lab
Justine Ottos Kunstwerke entführen den Betrachter in betörend berauschende Szenarien, die tiefgründige Einblicke in existenzielle Themen wie Furcht, Trübsal und Vergänglichkeit gewähren. Die skurrilen Motive dieses Kosmos spiegeln die persönlichen Erlebnisse der Künstlerin wider, sind jedoch zugleich losgelöst von jeglicher illustrativer Fessel. Stattdessen offenbaren sie eine lyrische Realität, die von düsterer Einsamkeit und bizarrer Schönheit geprägt ist. Inmitten dieser Werke verwebt sich geschickt eine Spur von Humor, wodurch sich eine kraftvolle Ambivalenz entfaltet.
Das virtuose Spiel von Licht und Schatten, die dynamische Komposition von Farben und die subtilen Details verleihen ihren Bildern eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Justine Ottos Kunst ist nicht bloß eine Erforschung der Historie der Malerei selbst, sondern ebenso eine intensive Erkundung der Möglichkeiten der Darstellung.
Geboren in Zabrze/Polen, studierte Justine Otto von 1996 bis 2003 freie Malerei an der Staatlichen Hochschule - Städelschule in Frankfurt am Main.
Sie war Meisterschülerin von Prof. Michael Krebber und Prof. Peter Angermann.
Ihre hervorragende künstlerische Arbeit wurde mit verschiedensten Auszeichnungen und Stipendien geehrt, unter anderem erhielt sie 2014 den Phillips Collection Emerging Artist Prize in Washington D.C. (USA) und 2010 das Lukas-Stipendium in Skagaströnd (Island).
Ihre Werke wurden in zahlreichen In- und Ausland-Ausstellungen präsentiert und befinden sich in renommierten Museumssammlungen weltweit.
Seit 2016 ist Justine Otto Mitglied des MalerinnenNetzwerks Berlin-Leipzig, einem Zusammenschluss von Malerinnen, zu dem auch Kathrin Landa, Rosa Loy und Miriam Vlaming gehören.
Die Künstlerin Justine Otto mit ihrem Hund Minka
Ausstellung virtuell besuchen
Die Form der Freiheit
Stefan Annerel (B) Steven Baris (USA) Nelleke Beltjens (NL) Wolfgang Berndt (D) Amelia Bowles (GB) Antoine Langénieux-Villard (F) Kleopatra Moursela (GR) Suzan Shutan (USA) Shawn Stipling (GB) Bogumila Strojna (F) Richard van der Aa (F) Cecilia VisserS (NL)
Zwölf internationale Künstler aus den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, Belgien und Frankreich zeigen ausschließlich abstrakte Werke unterschiedlicher Techniken.
Der Titel der Ausstellung "New Realities" bezieht sich auf die "Nouvelle Image"- Bewegung, eine Strömung der internationalen Abstraktion, die in den späten 1940er Jahren in Frankreich entstand und sich mit der Schaffung von Kunstwerken auf der Grundlage mathematischer Konzepte und wissenschaftlicher Theorien befasste.
Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung "New Realities" - in der Galerie Kristine Hamann - beziehen sich auf die damalige Bewegung und entwickeln ihre Ideen weiter, um die konventionelle Kunst bis an die Grenzen des menschlichen Verständnisses und der Wahrnehmung zu erweitern.
Diese Ausstellung soll Kunstliebhaber*innen und Künstler*innen gleichermaßen inspirieren. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die internationalen Strömungen der Abstraktion kennen zu lernen.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Ivo Ringe in Zusammenarbeit mit Kristine Hamann. Der in Köln lebende Künstler und Kurator zeigt parallel in den Galerieräumen eine Auswahl seiner Werke in einer Kabinettausstellung.
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Die Werke von Stefan Annerel sind dafür bekannt, dass sie Einfachheit und Pracht zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Seine Kunstwerke zeichnen sich durch satte Farben aus, die durch kühne, konstruktivistische Muster ergänzt werden. Sie strahlen eine wunderbare Raffinesse aus, auch wenn sie auf den ersten Blick recht einfach erscheinen.
Annerels Werke bestehen aus mehreren Materialschichten, die er durch Auftragen von Harz verbindet. Dadurch erhalten seine Bilder eine besondere Tiefe und einen Glanz, der sie von herkömmlichen Leinwänden unterscheidet. Seine Technik schafft eine Illusion von Fakt und Fiktion, indem er verschiedene Materialien wie Papier, Plastik und Stoffe in seine Werke einbezieht.
Die Werke von Stefan Annerel laden dazu ein, sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Bei näherer Betrachtung offenbaren sie immer wieder neue Aspekte, die den Betrachter tiefer in jedes Bild und in den Prozess seiner Entstehung hineinziehen. Die Kunstwerke sind wie Geheimnisse, die darauf warten, enträtselt zu werden, aber gleichzeitig scheint jede wahre Bedeutung außerhalb unserer Reichweite zu liegen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Netz aus vielfältigen Assoziationen.
Stefan Annerel wurde 1970 in Dendermonde, Belgien, geboren und lebt heute in Antwerpen. Er hatte bereits zahlreiche Ausstellungen in Belgien und im Ausland. Seine Werke sind in vielen Privatsammlungen vertreten.
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Stefan Annerel's works are known for combining simplicity and splendour into a harmonious whole. His artworks are characterised by rich colours complemented by bold, constructivist patterns. They exude a wonderful sophistication, even if they appear quite simple at first glance.Annerel's works consist of several layers of material, which he connects by applying resin. This gives his paintings a special depth and sheen that distinguishes them from conventional canvases. His technique creates an illusion of fact and fiction by incorporating different materials such as paper, plastic and fabrics into his works.
Stefan Annerel's works invite us to look at them from different angles. On closer inspection, they always reveal new aspects that draw the viewer deeper into each painting and into the process of its creation. The artworks are like mysteries waiting to be unravelled, but at the same time any true meaning seems beyond our reach. The result is a fascinating web of multiple associations.
Stefan Annerel was born in 1970 in Dendermonde, Belgium, and now lives in Antwerp. He has had numerous exhibitions in Belgium and abroad. His works are represented in many private collections.
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Steven Baris ist ein Künstler, der sich mit den Herausforderungen befasst, die sich aus der Navigation durch den sich schnell verändernden Raum und die Ökosysteme ergeben.
Er interessiert sich besonders dafür, wie Künstler die komplexe Welt außerhalb ihres Körpers darstellen können.In seiner Serie Never the Same Space Twice verwendet Baris eine abstrakte geometrische Sprache, um hybride Routenkarten und Flussdiagramme zu erstellen. Diese Arbeiten stellen keinen bestimmten Raum dar, sondern vermitteln das Gefühl, ein virtuelles, unbestimmtes Terrain zu durchqueren, das durch Unterbrechungen und Umwege gekennzeichnet ist.
Die Essenz der Kunst von Steven Baris liegt in der Darstellung der Komplexität des Raums und der Wege, die uns durch ihn führen. Seine Werke laden den Betrachter ein, seine Vorstellungskraft einzusetzen und sich in virtuellen Erfahrungen zu verlieren, die durch abstrakte Formen und Linien dargestellt werden.
Steven Baris wurde in Aberdeen, Washington, geboren und ist ein Künstler, der in verschiedenen Indianerreservaten aufgewachsen ist. Er erwarb einen Bachelor-Abschluss am Evergreen State College und einen Master-Abschluss an der Tyler School of Art. Er lebt und unterrichtet Kunst in der Nähe von Philadelphia und stellt in ganz Nordamerika und Europa aus.
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Steven Baris is an artist concerned with the challenges of navigating rapidly changing space and ecosystems. He is particularly interested in how artists can represent the complex world outside their bodies.In his series Never the Same Space Twice, Baris uses an abstract geometric language to create hybrid route maps and flow charts. These works do not represent a specific space, but convey the sense of traversing a virtual, indeterminate terrain characterised by interruptions and detours.
The essence of Steven Baris' art lies in its depiction of the complexity of space and the paths that lead us through it. His works invite the viewer to use their imagination and lose themselves in virtual experiences represented by abstract shapes and lines.
Steven Baris was born in Aberdeen, Washington and is an artist who grew up on various Indian reservations. He earned a bachelor's degree from Evergreen State College and a master's degree from the Tyler School of Art. He lives and teaches art near Philadelphia and exhibits throughout North America and Europe.
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In ihren Arbeiten untersucht die Künstlerin Nelleke Beltjens die Idee des Entstehens von Welten und wie unsere Wahrnehmungen und Entscheidungen diese beeinflussen können.
Sie verwendet in ihren Arbeiten formale Strategien, um die Mehrdeutigkeit dieses Entstehens und die damit verbundenen Widersprüche aufzuzeigen. Eine wichtige Strategie ist dabei der Schnitt, der eine Störung der strukturellen Integrität darstellt und damit das Paradoxon von Handlung und Entscheidung zeigt.
Durch die Reorganisation des Bestehenden können neue Welten entstehen, was aber gleichzeitig die Auferlegung einer Fiktion und die Akzeptanz des Kontrollverlustes erfordert. Beltjens' Arbeit reflektiert somit über die Möglichkeiten menschlichen Handelns und die Bedeutung von Entscheidungen.Beltjens absolvierte ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie voor Beeldende Vorming in Tilburg. Außerdem hat sie einen Master-Abschluss in Bildhauerei von der Northern Illinois University und einen MFA-Abschluss in Art Studio von der University of California in Davis. Beltjens hat an mehreren Ausstellungen teilgenommen und ihre Werke wurden in verschiedenen Galerien und Museen in den Niederlanden und im Ausland ausgestellt.
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In her work, artist Nelleke Beltjens explores the idea of the emergence of worlds and how our perceptions and choices can influence them.
In her works, she uses formal strategies to show the ambiguity of this emergence and the contradictions it entails. One important strategy is the cut, which is a disruption of structural integrity and thus shows the paradox of action and decision.
By reorganising what exists, new worlds can emerge, but this simultaneously requires the imposition of a fiction and the acceptance of the loss of control. Beltjens' work thus reflects on the possibilities of human action and the importance of decisions.Beltjens completed her artistic training at the Akademie voor Beeldende Vorming in Tilburg. She also holds a Master's degree in Sculpture from Northern Illinois University and an MFA degree in Art Studio from the University of California at Davis. Beltjens has participated in several exhibitions and her works have been exhibited in various galleries and museums in the Netherlands and abroad.
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Wolfgang Berndts Kunstwerke sind mehr als nur eine Hommage an die frühe Computerkunst - sie gehen weit darüber hinaus. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine raffinierte Kombination von Linien und Farben aus, wobei letztere oft in Mischungen und durch die Wahl des Papiers die Wirkung des Bildes bestimmen. Die daraus resultierenden Drucke erinnern oft an Gemälde und sind Teil von Serien, die Berndt unter Titeln wie "Segmentierungen", "Mäander", "Labyrinth" und "Vibrationen" zusammengefasst hat. Diese Titel beschreiben die elementaren Operationen, die als visuelle Spielanordnungen verstanden werden können und dem Betrachter überraschende Entdeckungen ermöglichen, wenn er sich innerhalb der strengen Regeln bewegt.
Georg Nees, ein Pionier der generativen Grafik, hat den Computer einmal als "Komplexitätsfernrohr" bezeichnet. Bei Berndts Arbeiten wird das Programmieren zum Experimentieren und zur computerbasierten Strukturforschung. Berndts Kunstwerke sind daher wie kunstvolle Exemplare, die als materielle Objekte etwas sichtbar machen und Einblicke in die komplexe Welt algorithmischer Prozesse bieten, aus denen sie selbst hervorgegangen sind.
Erleben Sie die faszinierende Welt der generativen Kunst von Wolfgang Berndt und lassen Sie sich von den kreativen Möglichkeiten der Technik überraschen. Tauchen Sie ein in die visuellen Spielereien, die die Grenzen der Computerkunst erweitern und die Schönheit von Mathematik und Algorithmen offenbaren.
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Wolfgang Berndt's artworks are more than just a homage to early computer art - they go far beyond that. His works are characterised by a sophisticated combination of lines and colours, with the latter often determining the effect of the image in mixtures and through the choice of paper. The resulting prints are often reminiscent of paintings and are part of series that Berndt has grouped under titles such as "Segmentations", "Meanders", "Labyrinth" and "Vibrations". These titles describe the elementary operations that can be understood as visual play arrangements and enable the viewer to make surprising discoveries if he moves within the strict rules.Georg Nees, a pioneer of generative graphics, once described the computer as a "complexity telescope". In Berndt's work, programming becomes experimentation and computer-based structural research. Berndt's artworks are therefore like artful specimens that, as material objects, make something visible and offer insights into the complex world of algorithmic processes from which they themselves emerged.
Experience the fascinating world of Wolfgang Berndt's generative art and let yourself be surprised by the creative possibilities of the technology. Immerse yourself in the visual gimmicks that push the boundaries of computer art and reveal the beauty of mathematics and algorithms.
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Da ich besorgt darüber bin, dass die moderne Gesellschaft sich immer weiter von der natürlichen Umwelt entfernt, suche ich in architektonischen Landschaften nach Formen und Gesten, die eine Verbindung zwischen der menschlichen Umgebung und der Natur herstellen.
In meinen Kunstwerken verbinde ich Malerei und architektonische Abstraktion und betone die natürlichen Eigenschaften von Licht und Schatten. Dabei experimentiere ich mit verschiedenen Materialien wie Paneelen, Stoffen und bemalten Oberflächen, um Form, Licht, Schatten, Farbe, Volumen und Leuchtkraft zu spielen. Ich möchte durch meine Kunst die Grenzen zwischen verschiedenen Elementen verschwimmen lassen und so die Verbindung zwischen der gebauten Umgebung und der Natur stärken.Amelia Bowles wurde 1993 in London geboren und ist als Künstlerin in London tätig. Sie hat 2016 einen Abschluss in Fine Art Painting an der Bath Spa School of Art and Design erworben und war seither an verschiedenen Kunstausstellungen beteiligt.
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Concerned that modern society is becoming more and more distant from the natural environment, I look for forms and gestures in architectural landscapes that create a connection between the human environment and nature.
In my artworks, I combine painting and architectural abstraction, emphasising the natural qualities of light and shadow. I experiment with different materials such as panels, fabrics and painted surfaces to play with form, light, shadow, colour, volume and luminosity. Through my art I aim to blur the boundaries between different elements, strengthening the connection between the built environment and nature.Amelia Bowles was born in London in 1993 and is an artist based in London. She graduated with a degree in Fine Art Painting from Bath Spa School of Art and Design in 2016.
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Antoine Langenieux-Villard wurde 1991 in Frankreich geboren und lebt heute zwischen Paris und Brüssel. Er ist für seine seriellen Arbeiten bekannt und kombiniert eine Reihe von Techniken, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen.
Langenieux-Villard nutzt die Fotografie als Mittel, um restaurierte Türen, Garagen und Fenster unter die Lupe zu nehmen und den Prozess der Dekonstruktion und Reparatur zu dokumentieren. Die Rückstände und Spuren dieser Prozesse dienen ihr als Ausgangspunkt für ihre weiteren Arbeiten.
Der junge Künstler hinterfragt das Fundament des Trägers und spielt mit der Spannung und Materialität der Oberfläche, um sie zu stören. Er betrachtet die Malerei als eine Art der Konstruktion und ihre Praxis als eine ständige Untersuchung.
Durch seine einzigartige Herangehensweise schafft Langenieux-Villard Kunstwerke, die den Betrachter einladen, die Welt um ihn herum mit neuen Augen zu sehen. Sein Werk spiegelt seine unermüdliche Neugier und Experimentierfreude wider, die ihn zu einem der aufregendsten aufstrebenden Künstlers Frankreichs gemacht haben.
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Antoine Langenieux-Villard was born in France in 1991 and now lives between Paris and Brussels. He is known for his serial work, combining a range of techniques to create unique artworks.Langenieux-Villard uses photography as a means to scrutinise restored doors, garages and windows, documenting the process of deconstruction and repair. The residues and traces of these processes serve as a starting point for her other works.
The young artist questions the foundation of the support and plays with the tension and materiality of the surface in order to disturb it. He views painting as a mode of construction and her practice as a constant investigation.
Through his unique approach, Langenieux-Villard creates artworks that invite the viewer to see the world around them with new eyes. His work reflects his relentless curiosity and love of experimentation, which have made him one of France's most exciting emerging artists.
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Cleopatra Moursela ist eine Künstlerin, die in Athen geboren wurde und noch immer dort lebt. Nach dem Studium von Design und Grafik am Vakalo College beschloss sie, sich auf die bildende Kunst zu konzentrieren. Sie schloss ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Athen ab und erwarb später an der gleichen Hochschule einen Master-Abschluss. Derzeit studiert sie "Europäische Zivilisation" an der Griechischen Offenen Universität.
Cleopatra hat an verschiedenen Schulen Malerei und Zeichnen unterrichtet und unterrichtet derzeit an der Athener Schule der Schönen Künste. Sie arbeitet als Malerin und Zeichnerin und interessiert sich besonders für die Bildsprachen der Abstraktion, insbesondere der geometrischen Abstraktion, sowie für die abstrakte und moderne Malerei der frühen Renaissance und des frühen Europas.
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Cleopatra Moursela is an artist who was born in Athens and still lives there. After studying design and graphics at Vakalo College, she decided to focus on visual arts. She graduated from the Athens College of Fine Arts and later obtained a Master's degree from the same college. She is currently studying "European Civilisation" at the Greek Open University.Cleopatra has taught painting and drawing at various schools and currently teaches at the Athens School of Fine Arts. She works as a painter and draughtswoman and is particularly interested in the visual languages of abstraction, especially geometric abstraction, as well as the abstract and modern painting of the early Renaissance and early Europe.
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Suzan ist eine in New York lebende Künstlerin, deren Arbeit sich zwischen den Welten von zwei und drei Dimensionen bewegt. Sie verwendet sowohl hergestellte als auch handgefertigte Materialien, die sie in lebendige, interaktive Landschaften umwandelt, die sich nahtlos in die umgebende Architektur integrieren.
Ihre Kunstwerke zeichnen sich durch Effekte aus, die die Dimensionen verzerren und die Optik verändern, um unsere Wahrnehmung von Bild und Bedeutung in Frage zu stellen. Suzan setzt Farben gezielt ein, um Emotionen und Assoziationen zu wecken. Ein Großteil ihrer Arbeiten bietet kartenähnliche Ansichten von "Systemen", die in der natürlichen Welt zu finden sind. Diese Systeme betrachten das tägliche Leben als eine Sammlung von beobachteten Objekten und Daten, die das kommunikative Verhalten in sinnvolle Muster und Strukturen umgestalten. Letztlich geht es in ihrer Arbeit darum, eine Vielzahl von Elementen zusammenzufügen, die für eine Transformation sprechen.
Suzan absolvierte ihr Bachelorstudium in Bildender Kunst am kalifornischen Institut der Künste in Valencia im Jahr 1977 und schloss 1988 ihren Master of Fine Arts an der Mason Gross School of the Arts der Rutgers University in New Brunswick, New Jersey, ab.
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Suzan is a New York-based artist whose work straddles the worlds of two and three dimensions. She uses both manufactured and handmade materials, which she transforms into vibrant, interactive landscapes that blend seamlessly into the surrounding architecture.Her artworks feature effects that distort dimensions and alter optics to challenge our perception of image and meaning. Suzan uses colours selectively to evoke emotions and associations. Much of her work offers map-like views of 'systems' found in the natural world. These systems view daily life as a collection of observed objects and data that reshape communicative behaviour into meaningful patterns and structures. Ultimately, her work is about putting together a multitude of elements that speak of transformation.
Suzan graduated with a Bachelor's degree in Fine Arts from the California Institute of the Arts in Valencia in 1977 and completed her Master of Fine Arts at the Mason Gross School of the Arts at Rutgers University in New Brunswick, New Jersey in 1988.
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Shawn Stipling ist ein Künstler, der seine Werke auf ein Minimum reduziert, um eine größere Kontrolle über die Elemente zu haben und Zufall zu vermeiden. Er wählt Bilder, die mit menschlichen Aktivitäten in Verbindung stehen und interessiert sich für die Verbindungen, die durch Kunst, Musik und Architektur geschaffen werden. Er glaubt, dass das Wissen um die speziell und absichtlich geschaffenen Details eine intensive, intime Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Kunstwerk schafft. Die Präzision in seinen Werken betont, dass sogar kleine Details beabsichtigt sind und nicht das Ergebnis des Zufalls sind.
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Shawn Stipling is an artist who reduces his works to a minimum in order to have greater control over the elements and avoid coincidence. He chooses images that relate to human activity and is interested in the connections created through art, music and architecture. He believes that knowing the details are specifically and intentionally created creates an intense, intimate connection between the viewer and the artwork. The precision in his works emphasises that even small details are intentional and not the result of chance.
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Bogumila Strojna ist eine französisch-polnische Künstlerin. Sie ist Mitglied des Ausschusses der Galerie Abstract Project und wird von der Galerie Victor Sfez in Paris vertreten. Ihre Werke befinden sich in Privatsammlungen und sie hat mehrere monumentale Werke im öffentlichen Raum sowie Projekte für Institutionen in Frankreich realisiert.
Die in der Ausstellung gezeigten kleinen Werke von Bogumila Strojna sind ebenso sorgfältig gearbeitet wie ihre größeren Arbeiten. Trotz ihrer geringeren Größe zeigen sie ihren typischen Umgang mit Geometrie und Form. Die Künstlerin schafft auch in diesen Werken eine poetische Erfindung, indem sie die Geometrie auf subtile Weise neu arrangiert und in eine neue, faszinierende Form verwandelt.
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Bogumila Strojna is a French-Polish artist. She is a member of the Abstract Project gallery committee and is represented by Galerie Victor Sfez in Paris. Her works are in private collections and she has realised several monumental works in public spaces as well as projects for institutions in France.The small works by Bogumila Strojna shown in the exhibition are as carefully crafted as her larger works. Despite their smaller size, they show her typical handling of geometry and form. In these works, too, the artist creates a poetic invention by subtly rearranging geometry and transforming it into a new, fascinating form.
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Richard van der Aa wurde 1963 in Christchurch, Neuseeland, geboren. Im Jahr 1985 absolvierte er ein Diplom in Bildender Kunst an der Canterbury-Universität in Christchurch.
1989 zog Richard nach Sydney, Australien, wo er von 1998 bis 2004 Fakultätsleiter für Bildende Kunst an der School of Creative Arts in Oxford Falls, NSW war. Im Jahr 2004 erwarb er einen Master of Fine Art an der Universität von NSW in Sydney.
2005 entschied sich Richard für eine weitere Veränderung und zog nach Paris, Frankreich. Dort initiierte er im Jahr 2009 das Projekt ParisCONCRET, einen Projektraum für nicht-gegenständliche Kunst.
Seit 2015 konzentriert sich Richard auf seine Vollzeit-Kunstpraxis und setzt seine Arbeit als Künstler fort.
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Richard van der Aa was born in Christchurch, New Zealand, in 1963. In 1985 he completed a Diploma in Fine Art at Canterbury University in Christchurch.In 1989 Richard moved to Sydney, Australia, where he was Faculty Head of Visual Arts at the School of Creative Arts in Oxford Falls, NSW from 1998 to 2004. In 2004 he obtained a Master of Fine Art degree from the University of NSW in Sydney.
In 2005 Richard decided to make another change and moved to Paris, France. There, in 2009, he initiated ParisCONCRET, a project space for non-representational art.
Since 2015, Richard has focused on his full-time art practice and continues to work as an artist.
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Seit Mitte der neunziger Jahre hat Cecilia Vissers ihre Arbeiten in den USA und Europa ausgestellt und wurde mit mehreren Stipendien ausgezeichnet. Ihre flachen Wandskulpturen sind aus massiven Stahl- oder Aluminiumplatten gefertigt und wurden stark von der Natur und den wilden Landschaften Irlands und Schottlands inspiriert. Ihr Werk steht zwar in der Tradition der geometrischen Abstraktion und des Minimalismus, geht aber darüber hinaus und tauscht auf mehreren Ebenen Bedeutungen aus. Das Buch Flatness in Space bietet einen umfassenden Überblick über ihr Werk, während die Essays von Alistair Rider, Cees de Boer und Vilis Inde Analysen und Beobachtungen zu ihrem Schaffen liefern.
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Since the mid-nineties, Cecilia Vissers has exhibited her work in the USA and Europe and has been awarded several grants. Her flat wall sculptures are made of solid steel or aluminium plates and were strongly inspired by nature and the wild landscapes of Ireland and Scotland. While her work is in the tradition of geometric abstraction and minimalism, it transcends this and exchanges meaning on multiple levels. The book Flatness in Space offers a comprehensive overview of her work, while essays by Alistair Rider, Cees de Boer and Vilis Inde provide analysis and observations on her work.
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RAYK GOETZE
TEXTE
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Rede Bürgermeister Thomas Beyer zur Ausstellungseröffnung Rayk Goetze – „Schwarzmaler“Meine sehr verehrten Damen und Herren,herzlich willkommen zu dieser Ausstellungseröffnung „Schwarzmaler“ in der Galerie Hamann.Warum nun eröffne gerade ich als Bürgermeister der Hansestadt Wismar die Ausstellung?
Ich habe mich gefreut, als Kristine Hamann mich darum bat. Ich habe mich deswegen gefreut, weil ich damit Gelegenheit bekomme, einmal mehr auszudrücken, wie gut es ist, dass es diese Galerie, diesen Ort der Kunst in unserer Stadt gibt. Neben der kleinen Galerie hinter dem Rathaus, dem Kunstraum St. Georgen, den regelmäßigen Ausstellungen im Schabbell und Galerien einzelner Künstler braucht es gerade diese Galerie, die sich auch über Wismar hinaus mittlerweile einen Namen gemacht hat, weil sie mit den Künstlerinnen und Künstlern, die sie ausstellt, noch einmal zusätzlich etwas aufscheinen lässt von der Vielfalt künstlerischer Positionen und uns damit zusätzlich Zugang zu dieser Welt in unserer Welt-Erbe- Stadt schafft.
Heute also sind es Bilder von Rayk Goetze. Als ich mich etwas näher mit den Bildern von Rayk Goetze befasste, mit Kristine Hamann über dessen Arbeiten sprach, das eine oder andere las und immer wieder online mich in die Arbeiten versenkte, wurde mir ehrlich gesagt etwas blümerant.
Wie soll ich das in Worte fassen, was ich sehe? Was ich empfinde, welche Gedanken mir durch den Kopf gehen, welche Assoziationen? Dass die Bilder faszinierend für mich von Anfang an waren im Wortsinn, also verzaubernd, ja manchmal auch irritierend, dass sie mir Zutritt in andere Welten verschaffen, Welten, in denen Zeit z. B. anders erlebbar ist, habe ich von Anfang an gespürt. „Zeitdiagnostik und Zeitlosigkeit stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander“ sagt Christoph Tannert. zutreffenderweise zu Arbeiten Rayk Goetzes in der Ausstellung im Kurhaus in Warnemünde im Jahr 2022. Wie also kann ich das, was ich sehe, ausdrücken? Kann ich mich ihm von der Biografie her nähern?
Rayk Goetze wurde 1964 in Stralsund, unserer Schwesterstadt im Welterbe, geboren.Er ist in Rostock-Lütten Klein aufgewachsen. Er konnte gut schwimmen, kam zur KJS Potsdam, zur Kinder- und Jugendsportschule also. Schon damals hätte er viel gezeichnet, berichtete er einst. Das sei, so wird er zitiert, „eine Form von Rückzug aus den vielen kollektiven Räumen der DDR“ gewesen.
Rayk Goetze studierte in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Arno Rink und Neo Rauch haben ihn sicher nachhaltig geprägt, diese beiden Vertreter der neuen Leipziger Schule. Aber auch andere Einflüsse sind erkennbar: Christoph Tannert sagt dazu, ich zitiere ihn erneut: „Ob Frührenaissance oder 20. Jahrhundert, Piero della Francesca oder Francis Bacon, Rayk Goetze zitiert und bindet zusammen, was über alle Epochenschranken hinweg neue Bildereignisse ermöglicht.“
Ja, wenn ich weiß, welchen Einflüssen der Künstler sich geöffnet hat, kann ich mich seinen Bildwelten nähern, aber das allein, ist es nicht.Wie also kann ich vor allem artikulieren was ich sehe? Hilfreich dafür, Empfundenes, Gesehenes ins Wort zu bringen, war wiederum Christoph Tannert:
„Rayk Goetze ist ein Maler delikater Mischungsverhältnisse. Dafür ist er bekannt. In seinen Bildern treffen aufeinander: Replantationen von bildgeschichtlichen Partikeln unterschiedlicher Zeiten und Stile, bewusst roh inszenierte Oberflächenzonen und feingeistig ausgearbeitete Lasuren, Farbschlamm und Konkretionen, Hitze und Erfrischung. Goetze arbeitet an Assoziationsräumen. Immer geht es ihm um das Phänomen Malerei und um Zeitlosigkeit. Farbe und Form `verhandeln Lebensgegenwart, aufgeladen von den Mysterien unseres Daseins,` wie er sagt. Sein Denken in Bildern schließt das freihändige Sich-Bewegen auf der Zeitachse mit ein. Daraus folgt für ihn die absolute Gegenwärtigkeit des Historischen, die Gleichstellung von gestern und heute, die Enthierachisierung kunstgeschichtlicher Epochen.“
Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist gar nicht lange her, da standen sich figürlich und abstrakte Malerei, in Deutschland zumindest, geradezu feindselig gegenüber. Diese Diskussion haben wir selbst hier in Wismar erlebt. Die Bilder von Rayk Goetze scheinen beides, Figürliches und Abstraktes, zu vereinen, durchaus in der Tradition der neuen Leipziger Schule. Marco Hompes, Leiter des Kunstmuseums Heidenheim hat zu dieser Ausstellungseröffnung in der Galerie Hamann einen lesenswerten Text verfasst. Ich zitiere: „Rayk Goetze malt Figuren, Portraits, Tiere, Blumen und Anderes. Doch je länger man sie anschaut, desto klarer wird, dass sie einem gar nichts erzählen. Sie sind Einladungen zum Schauen, im Kern geht es um die Malerei. Die ganze Oberfläche der Leinwand wird mit unterschiedlichen Möglichkeiten des Farbauftrags gefüllt. Konzentriert man sich nur auf diese, dann springt das Auge von einer pastosen Fläche hin zu einer mit Schablone exakt gestalteten Struktur, hin zu abgekratzten Farbflächen, Gekrakeltem. Die oft recht detailliert ausgearbeiteten, bisweilen an die Kunst der Renaissance erinnernden Körper und Gesichter sind im Kosmos des Malers nur eine von vielen möglichen Formen des Ausdrucks, die alle in seinen Gemälden zusammenfinden und so eine malerische Spannung von hohem Ausmaß kreieren.“
Und weiter: „Goetze findet Inspirationen und Anleihen in allen möglichen Quellen. Die Renaissance, der sozialistische Realismus und andere Stile, bzw. Fragmente davon, werden von ihm in seinen malerischen Kosmos überführt. Seine figurativen Elemente sind zwar ohne Symbolcharakter, aber nicht referenzlos. Sie finden ihren Ursprung in spezifischen Malweisen, Körperhaltungen oder Kompositionen.“ An dieser Stelle weiß ich nicht, ob Hompes Recht hat, das den Figuren tatsächlich Symbolcharakter fehlt oder wie er an anderer Stelle sagt, dass dem Künstler das Interesse an einem wie auch immer gearteten Realismus fehlen würde.
Dass es ihm vornehmlich um die Malerei an sich geht, ja, das sehe ich auch so. Dass er uns aber vornehmlich irritieren wolle, um vor allem zum Schauen zu kommen und die gemalten Figuren z. B. keine Bedeutung haben, das glaube ich selbst nicht. Vielmehr räumt er uns, den Betrachtern, einen Spielraum ein, durchaus auch dem Figürlichen Bedeutung beizumessen.
Christoph Tannert sagte in Warnemünde: „Rayk Goetze ist ein Kampfschwimmer im Fluss der Malerei. Wenn er eintaucht, lässt er uns schauen und erstaunen. Er ist ein Sinnsucher, der mehr weiß als die, die immer genau zu wissen meinen, was `die realen Probleme` sind, denen sich gefälligst auch die Kunst zu widmen habe.“
Das, meine Damen und Herren, empfinde ich selbst auch so. Und das ist eben gerade das Gute, dass Kunst uns über die realen Probleme hinausführt. Deswegen brauchen wir Kunstorte wie diesen und außergewöhnliche Kunst wie die von Raik Goetze.
Das Bild „Die Insel (Landschaft mit Papagei)“, das auch in dieser Ausstellung zu sehen ist, hat es mir vom Anfang an angetan. Tannert nennt es Sehnsuchtsbild. Dem könnte ich mich anschließen. Es ist großartig. Das Großartige ist vor allem im Schauen zu entdecken, ohne groß nachzudenken und das alles jenseits der „realen Probleme“.
Vielen Dank an Rayk Goetze.
Vielen Dank an Kristine Hamann.
Die Ausstellung darf ich damit eröffnen. -
Rayk Goetze
“Schwarzmaler”
Galerie Kristine Hamann
10.12.2022 — 31.1.2023Vor einigen Jahrzehnten glich die Malerei noch einer weiten Landschaft mit voneinander abgetrennten Feldern. Es gab Maler oder Malerinnen, die sich gänzlich der Abstraktion verschrieben hatten, solche, die mit mathema- tischer Präzision konkrete Formen auf die Leinwand brachten, andere, die nicht von der Figur lassen wollten, diese aber im Zuge einer „Neuen Figuration“ in einem expressiven Farbauftrag auflösten und natürlich Kunst- schaffende, die sich ganz dem Realismus verschrieben hatten. Freilich waren die Grenzen dieser Felder zumeist nicht undurchlässig. Manch einer wechselte im Laufe der Zeit das Gebiet und machte es sich in einem anderen bequem, andere sind eher in einem Grenzbereich anzusiedeln. Lediglich in Deutschland trennte lange Zeit kein schmaler Zaun, sondern eine mehr oder minder massive Mauer zwei recht konträre malerische Territorien. Nun ist es das Wesen der Kunst, besonders der des 20. Jahrhunderts, dass an jeglichen Grenzen, die ihr aufgezeigt werden, gerüttelt wird. Wenn etwa ein Gerhardt Richter selbstbewusst figurativ und abstrakt malte, positionierte er sich zeitgleich in zwei Feldern, die zuvor noch einer semipermeablen Membran geglichen hatte. Grenzen erodierten und Mauern fielen, nicht nur politisch, sondern auch malerisch. Es wurden gesampelt, gemixt, zitiert, vermengt und Neuinterpretationen gewagt.
Besonders spannend war diese malerische Flächenebnung in Leipzig, wo etwa Arno Rink oder Neu Rauch das Figurative nicht aus den Augen verloren, jedoch auch Farb- und Formelemente in ihre Kompositionen einflie- ßen ließen, die sich einer Zuschreibung verweigerten, dabei aber nicht unbedingt Störfaktoren waren, sondern den Kompositionen Spannung gaben.
Rayk Goetze (*1964 in Stralsund) absolvierte sein Studium der Malerei in Leipzig bei den eben genannten Ma- lern. Das Spiel mit den Genres ist ihm also bereits aus dieser Zeit bekannt, ebenso wie das handwerkliche Kön- nen, das hier noch einen besonderen Stellenwert hatte. Doch lässt sich im Vergleich zweierlei festhalten: Zum einen wechselt Goetze innerhalb eines Bildes viel müheloser zwischen malerischen Techniken und Gattungen als es seine Professoren konnten. Zum anderen steht auch das, was man als Lesbarkeit bezeichnen könnte, stärker auf dem Prüfstein als zuvor. Gleichen die Bilder Rauchs und Rinks häufig noch Bildrätseln, in denen die abgebildeten Figuren, Objekte und Gegenstände in einer Art magisch aufgeladenen oder bedeutungsschwe- ren Verbindung zueinanderstanden zu standen, scheint Goetze den Betrachtern die Fährten für eine inhaltliche Interpretation zu verwischen. Natürlich sind wir gewillt, alles, was wir erkennen mit Sinn zu versehen und es zu „lesen“, schließlich hat die Malerei uns dies Jahrhunderte lang gelehrt. Doch im Falle des gebürtigen Stral- sunder geraten wir mit unseren Bemühungen immer wieder an unsere Grenzen.
Rayk Goetze malt Figuren, Porträts, Tiere, Blumen und anderes. Doch je länger man sie anschaut, desto kla-
rer wird, dass sie einem nichts erzählen. Sie sind Einladungen zum Schauen. Im Kern geht es um die Malerei. Die ganze Oberfläche der Leinwand wird mit unterschiedlichen Möglichkeiten des Farbauftrags gefüllt. Kon- zentriert man sich nur auf diese, dann springt das Auge von einer pastosen Fläche hin zu einer mit Schablone exakt gestalteten Struktur hin zu abgekratzten Farbflächen, Gerakeltem. Die oft recht detailliert ausgearbeiteten, bisweilen an die Kunst der Renaissance erinnernden Körper und Gesichter sind im Kosmos des Malers nur eine von vielen möglichen Formen des Ausdrucks, die alle in seinen Gemälden zusammenfinden und so eine male- rische Spannung von hohem Ausmaß kreieren.
Die Frage, warum der Leipziger dann nicht einfach abstrakt malt, wenn er doch gar kein Interesse an einem wie auch immer gearteten Realismus hat, lässt sich mit mehreren Feststellungen beantworten. Zum einen ist, wie bereits ausgeführt, hat eine figurative Malweise ebenso einen hohen Stellenwert in der Kunst Goetzes wie eher abstrakte Setzungen. Sie ist gleichwertig und dient zur Spannung innerhalb des Bildaufbaus. Zum anderen
dient sie als visueller Magnet. Denn ein schöner Körper, ein attraktives Gesicht, etwas Sichtbares, Angenehmes springt ins Auge und lädt zur Betrachtung ein. Stellt man erst einmal fest, dass diese Darstellungen keinerlei Symbolcharakter haben, ist man schon drin in der Malerei.
In diesem Zusammenhang ist noch ein dritter Aspekt zu betrachten, der für das Figurative spricht. Denn Goetze findet Inspirationen und Anleihen in allen möglichen Quellen. Die Renaissance, der sozialistische Realismus und andere Stile beziehungsweise Fragmente davon werden von ihm in seinen malerischen Kosmos überführt. Seine figurativen Elemente sind daher zwar ohne Symbolcharakter, aber nicht referenzlos. Sie finden ihren Ursprung in spezifischen Malweisen, Körperhaltungen oder Kompositionen. Bereits ein flüchtiger Blick auf die Gemälde Goetzes zeigt, dass man den Ursprung seiner Inspiration nicht mehr eindeutig benennen kann. Jedoch rühren die erhaltenen Fragmente an unserem Bildwissen.
Nehmen wir etwa »Study of a Sitting Figure« (2019). Sofort wird der Blick auf einen weiblichen Körper ge- lenkt. Der helle Teint der Beine und vor allem die Darstellung der Brust rufen Bilder hervor: Sandro Botticelli, Gabrielle d’Estrées und andere Namen mögen durch den Kopf schwirren. Auch Studien von Sitzenden finden sich, etwa von Jacopo Pontormo. Und dann ist da noch der aufwendige Faltenwurf, etwas worüber manche Kunsthistoriker stundenlang referieren könnten. Und spätestens wenn man die Tücher genauer betrachtet kippt einiges innerhalb der Logik des Bildes. Die roten Streifen des blauen Tuchs scheinen in Eigenleben zu entwi- ckeln und auch statisch darf man sich fragen, ob denn das Textil so liegen und halten könnte. Ein zweiter Blick auf den Körper schließt ein Renaissancezitat aus. Denn die breitbeinige Haltung ist kaum besonders weiblich. Zudem tauchen dazwischen noch weitere, unscharfe Beinpaare auf, die etwas Virtuelles haben und bei denen es wirkt als läge noch ein Bild unter dem, das wir sehen. Das merkwürdigste der vielen irritierenden Details
ist aber sicher, dass die durch den Bildausschnitt bedingt Kopflose eine nackte Figur an den Beinen hält. Eine umgekehrte Kreuzigung vielleicht? Die emanzipierte Frau, die den Mann in den Händen hält und ihn domi- niert? Der Wunsch, hier deutend an das Werk heranzutreten, ist groß. Doch wirklich glücklich werden einen die Ergebnisse nicht machen. Und da hilft es, sich von der Darstellung zu lösen und sich ganz auf die sehr viel- seitigen malerischen Qualitäten des Bildes einlässt. Die Abriebe, die Schraffuren, die Linien oder die seltsam violette Färbung mit tropfenförmigen Aussparungen, ganz so als seien hier entweder Materialien vermischt, die sich abstoßen oder aber mit Wasser auf einen noch feuchte Lasur getropft worden.
Ähnlich geht es bei dem »Survivor«(2022). Auch hier „liest“ sich das Bild in drei Schritten. Zuerst sehen wir einen athletischer Körper, der an die Antike oder an die Kunst des Nationalsozialismus oder an einen Sportler des sozialistischen Realismus denken lässt – sicher kann man sich nicht sein. Aber eine Assoziation kann man schon haben.
Der erste Anflug einer Lesbarkeit wird jedoch in einem zweiten Schritt verkompliziert, wenn Fuchs, Blumen und Baum (oder andere Elemente) eine zweite Ebene hinzufügen, die Widersprüchliches statt Verbindendes generiert.
Im dritten kommen dann die malerischen Unterschiede. Hier ist es eine pastose, hosenähnliche Form, die jedoch keine wirkliche Kontur, keine Realität besitzt, sondern reine Farbfläche ist. Dünne Linien spannen sich um die Achsel des Athleten, die jedoch inhaltlich referenzlos bleiben, kompositorisch jedoch eine Verbindung zu einem dünnen rötlichen Raster herstellen, das an den Bildrändern aufscheint. Dazwischen verbleibt die Farbe abstrakt und schafft, wenn überhaupt, dann nur eine (Farb-)Atmosphäre, die der Figur eine Stimmung zuspricht. Wer glaubt, der Titel der Arbeiten könnte helfen, irrt. Was sollte hier für ein Überlebender dargestellt sein? Durchsucht man die Kunstgeschichte nach „Überlebenden“, dann sind diese meist optisch das genaue Gegen- teil dieses Athleten? Sofort möchte man wieder losinterpretieren und ein Sinnbild von Macht, Propaganda und Opfern aufbauen. Aber wenn man ehrlich ist: All das ist nicht wirklich da.
Gleiches gilt für den Titel der Ausstellung in der Galerie Kristine Hamann: Schwarzmaler! Weder sind viele Bilder besonders dunkel, noch besonders negativ oder zukunftskritisch.
Rayk Goetze: Ein Maler, der in die Irre führt, um uns die Malerei zu zeigen, wie sie ist.
Marco Hompes
AUSGESTELLTE WERKE
Galerie Kristine Hamann
Galerie Tristan Lorenz
03.–06. November 2022
Messe Frankfurt / Halle 1
Stand GA1
Hallenplan zum Download
First Choice Donnerstag, 3. November 16– 22h
4 – 6 November | Fr – Sa 11 – 20h | So 11 – 18h
Sebastian Menzke & Hans Schüle
Sebastian Menzke
Ausstellungsraum・Front Room
Mit der Ausstellung "Pythagoras & Jelly Beans" präsentiert die Galerie neue Arbeiten aus dem abstrakten Oeuvre des Berliner Künstlers Sebastian Menzke. Mehr als 15 Arbeiten geben einen Einblick in sein künstlerisches Schaffen auf Leinwand. Zu sehen sind auch einige Arbeiten aus Epoxidharz.
Menzkes Malerei bewegt sich zwischen den Polen des Gegenständlichen und des Abstrakten. Zugleich zwischen konzeptionellen und zunehmend freien Ansätzen. Der Maler geht unter anderem Fragen nach dem Verhältnis von Inhalt und Form, Interpretation und sinnlicher Betrachtung in einem abstrakten Kontext nach.
Der virtuose Einsatz der Farbe als kompositorisches Gestaltungsmittel macht die Qualität seines Werkes aus. Die Farbe wird fast zu einer kategorialen Setzung, wenn man sein Spiel mit Flächen und Ebenen und die räumliche Entwicklung und Dynamisierung durch Farbwerte und sinnliche Farbverläufe verfolgt.
Inhaltlich und formal bewahrt sich der Künstler Menzke eine stilistische Offenheit. Er thematisiert die Möglichkeiten der Malerei durch Texturen und in der Arbeit an der Form selbst. Dies wird deutlich in der Integration von Formen aus ganz unterschiedlichen visuellen Systemen wie Graffiti oder den gestisch wackeligen, unruhigen Strichen der digitalen Bildbearbeitung.
Sebastian Menzke wurde 1979 in Neubrandenburg geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2011 ist Menzke Künstler in der Galerie Kristine Hamann.
Hans Schüle
Ausstellungsraum・Lab
Der Künstler Hans Schüle wurde 1965 in Nekarsulm geboren. Heute lebt und arbeitet er in Baden-Württemberg und Berlin.
Die in der aktuellen Ausstellung "Pythagoras und Jelly Beans" gezeigten Skulpturen und Grafiken von Hans Schüle bewegen sich an der Grenze zwischen Abstraktion, Figuration und reiner Form. Ihre Formen sind selten geschlossen und geben oft Anlass zu berechtigten Zweifeln an ihrer Materialität, ihrer Herstellungsweise und ihrem räum-lichen Bezug. Sie entziehen sich einer eindeutigen Zuordnung, obwohl alles klar und transparent vor den Augen des Betrachters angelegt ist. Es scheint, als ob die Arbeiten wissenschaftlichen, mathematischen Regeln gehorchen. Was kompliziert klingt, eröffnet künstlerische Möglichkeiten, die Bezugs-systeme von Natur und Technik, Körper und Modell, Proportion und Repräsentation neu zu befragen und zu verknüpfen. Zugleich lenkt es die Assoziationen des Betrachters auf konkrete Bezüge.
Der aufmerksame Umgang mit unterschied-lichen technischen Möglichkeiten basiert wohl auf dem künstlerischen Werdegang von Hans Schüle, der mit Grafik und Malerei begann.
Ikonen der Bauhausarchitektur
Malerei von Tobias Stutz im Kabinett und Front Room
Tobias Stutz “Am Ende des Korridors” H 70 x B 110 cm
Zum ersten Mal zeigen wir den Künstler Tobias Stutz in Wismar. Es ist seine erste Ausstellung in Norddeutschland.
Klare Ordnung, eine gewisse Einfachheit, deutlich erkennbare Kontraste, überwiegend rechte Winkel, oft kubische Formen, große Glas- und Fensterfronten. Der 1983 in Filderstadt geborene Maler Tobias Stutz bedient sich dieser Kriterien und markiert damit eine Referenz an die Skelettarchitektur von Mies van der Rohe. Stutz verzichtet klar auf den Menschen als Protagonisten seiner arrangierten und inszenierten Bilder von Gebäuden. Die Bauten werden so zu Vertretern des Internationalen Stils mit seinen klaren und sachlichen Formen.
Le Corbusier hat einmal gesagt: "Architektur ist das kunstvolle, richtige und prächtige Spiel der im Licht versammelten Gebäude". Auch Stutz setzt das Licht bewusst ein, als kompositorisch dramatisierendes Element, als Erzählung für Leben und Bewegung, im Gegensatz zu seinen menschenleeren Bildern. Zugleich fügt er das Licht in die urbane Umgebung des Bildes ein und vermittelt dem Betrachter ein gutes Gefühl.
For the first time we are showing the artist Tobias Stutz in Wismar. It is his first exhibition in northern Germany.
Clear order, a certain simplicity, clearly recognisable contrasts, predominantly right angles, often cubic forms, large glass and window fronts. The painter Tobias Stutz, born in 1983 in Filderstadt, uses these criteria and thus marks a reference to the skeletal architecture of Mies van der Rohe. Stutz clearly dispenses with the human being as the protagonist of his arranged and staged images of buildings. The buildings thus become representatives of the International Style with its clear and objective forms.
Le Corbusier once said: "Architecture is the artful, correct and magnificent play of buildings gathered in the light". Stutz also uses light consciously, as a compositionally dramatising element, as a narrative for life and movement, in contrast to his deserted pictures. At the same time, he inserts the light into the urban environment of the painting and gives the viewer a good feeling.
DORIS MARTEN
Finissage über ZOOM
Mittwoch, 5. Oktober um 20 Uhr
Zoom-Meeting beitreten
https://us05web.zoom.us/j/85895265082?pwd=UE9YbklZQ05nenJOYk5MN2pDZ0kxdz09
Meeting-ID: 858 9526 5082
Kenncode: g5tviD
Im LAB・Bis zum 8. October 2022
Montag 11 bis 15 Uhr・Mittwoch 13 bis 18 Uhr・Samstag 11 bis 15 Uhr
Zum ersten Mal präsentieren wir die Berliner Künstlerin Doris Marten in unserem LAB.
Die Werke und Installationen in der Ausstellung sind zwischen 2020 und 2022 entstanden.
Für die Ausstellung in Wismar hat Doris Marten neben mehreren Arbeiten aus der Serie "Light 'n' Lines" auch die Wandinstallation "Every me and every you" entwickelt. Je nach Beschaffenheit des Raumes kann die Installation angepasst werden. Bei mehrteiligen Installationen interessiert die Künstlerin vor allem das Verhältnis des einzelnen Bildes zum Gesamtarrangement. Sie geht der Frage nach der Wahrnehmung von Individualität innerhalb einer Vielzahl von Gleichem oder Ähnlichem nach.
"Welche Rolle spielt die Individualität jeder einzelnen Scheibe in Bezug auf die visuelle Dynamik des Gesamtensembles? Gibt es Elemente, die für die Wirkung des Gesamtbildes wichtiger sind als andere? Und wenn ja, aus welchem Grund? Wie wirkt sich ihre jeweilige Position im Gesamtbild aus?" Doris Marten lotete die Grenzen der farblichen und kompositorischen Gestaltung im Hinblick auf eine minimale Verschiebung von Nuancen aus. Je nach Platzierung im Arrangement steuert Marten die Gesamtwirkung, indem sie visuell signifikante Signale einbaut. Die Künstlerin spielt mit den persönlichen Neigungen und ästhetischen Vorstellungen des Rezipienten.
Verfügbare Werke und weitere Informationen über die Künstlerin unter dem Link
In the LAB・Till 8 October 2022
Monday 11 am to 3 pm・Wednesday 1 pm to 6 pm・Saturday 11 am to 3 pm
We are presenting the Berlin artist Doris Marten in our LAB for the first time. The works and installations in the exhibition were created between 2020 and 2022.
For the exhibition in Wismar, Doris Marten has developed the wall installation "Every me and every you" in addition to some works from the series "Light 'n' Lines". Depending on the nature of the room, the installation can be adapted. In multi-part installations, the artist is particularly interested in the relationship of the individual image to the overall arrangement. She explores the question of the perception of individuality within a multitude of the same or similar.
"What role does the individuality of each individual pane play in relation to the visual dynamics of the overall ensemble? Are there elements that are more important than others for the effect of the overall image? And if so, for what reason? What is the effect of their respective position in the overall picture?" Doris Marten explored the limits of colour and compositional design with regard to a minimal shift of nuances. Depending on their placement in the arrangement, Marten controls the overall effect by incorporating visually significant signals. The artist plays with the personal inclinations and aesthetic ideas of the recipients.
Available works and further information about the artist under the link.
UNSERE JÄHRLICHE Groupshow
Traditionell zeigen wir jedes Jahr eine Mischung aus verschiedenen Künstlern aus unserem Programm und einigen ausgewählten Gästen.
Traditionally, we show a mixture of different artists from our programme and some selected guests every year.
Artists
Cigdem Aky
Michelle Concepcíon
Mario Dalpra
Anna-Lena Huber
Sebastian Menzke
Sissa Micheli
Diego Palacios
Tom Richter
Hans Schüle
Kirk Sora
Willi Siber