Sebastian Menzke - "Good News"

Sebastian Menzke - erstmalig in der Kunstsammlung Neubrandenburg

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©Kristine Hamann, Sebastian Menzke in seinem Atelier in Berlin vor einem neuen Werk

©Kristine Hamann, Sebastian Menzke in seinem Atelier in Berlin vor einem neuen Werk

Ein enormes malerisches Talent

Der gebürtige Neubrandenburger Maler Sebastian Menzke (*1979) studierte Produktdesign an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Seit 2012 ist Berlin die Basis seines Schaffens. Sein Atelier befindet sich in Berlin-Schöneweide, es liegt abgeschieden und ruhig, weit ab vom Treiben der Großstadt. In einer alten Kaserne, in der ersten Etage, findet man das aufgeräumte und klar strukturierte Atelier. Von hier aus kann Sebastian Menzke konzentriert arbeiten. An der einen Stirnwand hängt eine grundierte Leinwand, an der anderen kann man bereits ein fast fertiges Gemälde sehen, es passt gerade so in den Raum, derart groß ist es. Dieses monumentale Werk dürfte der Künstler in der Kunstsammlung Neubrandenburg zeigen wollen – in seiner ersten Museumsausstellung, die im September eröffnet.

Sebastian Menzke, quiet 8-, 26 x 21 cm, Vinylfarbe, Transferdruck und Gießharz auf Leinwand geschichtet, Kunstsammlung Neubrandenburg

Sebastian Menzke, quiet 8-, 26 x 21 cm, Vinylfarbe, Transferdruck und Gießharz auf Leinwand geschichtet, Kunstsammlung Neubrandenburg

In jungen Jahren war Menzke als Sprayer in der Grafittiszene tätig und wandte sich 2000 der Ölmalerei zu. Bis heute ist er ihr treu geblieben. Geprägt wurde Menzke zunächst von den Impressionisten und kam dann über Franz Gertsch, Gerhard Richter, Peter Doig zu Matthias Weischer, der unter dem Label Neue Leipziger Schule berühmt wurde. Weischer und Menzke lernten sich beim "salondergegenwart" in Hamburg kennen. Dort stellte nicht nur der Starkünstler aus, sondern auch Sebastian Menzke mischte sich als aufstrebender und verheißungsvoller Newcomer unter weitere etablierte Namen wie Iris Schmomaker, Julian Khol oder Olaf Holzapfel. Des Weiteren prägten ihn Künstler wie Anselm Kiefer, Dana Schatz und Gert & Uwe Tobias und nicht zuletzt die langjährige Zusammenarbeit mit seiner Muttergalerie, Galerie Kristine Hamann. Seit 2011 sind Galeristin Hamann und Menzke ein festes Team. Entscheidungen werden zusammen getroffen, Ausstellungen gemeinsam beschlossen. "Wir sind eine Familie. Das trifft für alle Künstler der Galerie zu, nicht nur für mich. Ich bin allerdings von Beginn an dabei und habe deshalb wohl eine noch intensivere Bindung an die Galerie als die Künstler, die später hinzugekommen sind. Meine Galeristin und ich haben eine gemeinsame Vision." (O-Ton Sebastian Menzke)

Der junge (Graffiti-)Künstler von einst hat sich zu einem zeitgenössischen Maler entwickelt, der durch sein profundes Handwerk und seine Aktualität auffällt und unter interessierter Beobachtung anderer Künstler, Galeristen und ebenso Sammler steht. Auch wenn Menzke seine Sujets zu wechseln scheint, ist erkennbar, dass das O̱euvre des Berliner Malers aufeinander aufbaut. Seine unterschiedlichen Werkreihen, wie zum Beispiel die aktuellen Körperbilder oder die Epoxidharzwerke, die mal gegenständlich und mal abstrakt / konkret sind, bauen inhaltlich aufeinander auf und sind zudem formal voneinander abhängig.

Sein enormes Talent wurde nicht nur in Form von Arbeitsstipendien durch das Land MV und der Stiftung des Kunstfonds Bonn gefördert, 2016 erhielt er zudem den Kunstpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe. Unter 700 eingereichten Arbeiten von nationalen und internationalen Künstlern wurde Sebastian Menzke der 1. Platz von der hochkarätig besetzten Kunstpreis-Jury zuerkannt, der unter anderem Prof. Götz Adriani, Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, und die Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Prof. Pia Müller-Tamm, angehörten.

Sebastian Menzke, mahl-,130 x 260 cm, Öl auf Leinwand, 2017, Ausstellung Kunstsammlung Neubrandenburg

"Den Bildern Sebastian Menzkes, welche für die Ausstellung Good News entstanden sind, wohnt eine Rätselhaftigkeit inne, welche sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht. Teilweise begründet sie sich dadurch, dass bei einer Übersetzung über so viele Jahrhunderte hinweg, einer Stillen Post ähnlich, prinzipiell Inhalt verloren geht. In einer Zeit, in der es in der Kunst üblich geworden ist, mit unterschiedlichem, oft gefundenem Material zu operieren, verleitet Sebastian Menzke uns mit genau dieser Rätselhaftigkeit und den Fragen, welche bei der Betrachtung der Bilder in uns auftauchen, zu wechselnden Hypothesen, zum Nachdenken, zum Suchen. Ähnlich einem Essayisten nimmt er uns mit auf verschlungene Pfade, lässt uns an dies und an jenes denken. Er schafft Variablen, erzählt Geschichten, die ein offenes Ende haben. Ob wir bei dem Bild hieronymus an aktuelle gesellschaftspolitische Situationen denken oder nicht, überlässt er uns. Er erzählt kaleidoskopartig viele Geschichten in einem Bild und offeriert dem mündigen Betrachter zu wählen, welchen Erzählstrang er greifen und weiterdenken möchte.
So offen wie die Erzählungen ist dementsprechend auch der Ausstellungstitel Good News. Welche guten Neuigkeiten hat der Künstler für uns? Nachdenklichkeit macht sich breit und ist genau das, was Menzke wichtig ist und was er forciert." (Auszug, Katalogtext von Anne Simone Krüger, Kunsthistorikerin

Ausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg
Die erste Museumsausstellung wird nun in seiner Heimatstadt, in der Kunstsammlung Neubrandenburg, stattfinden und sein aktuelles Schaffen vorstellen. Die Eröffnung findet am Mittwoch, den 13. September um 18 Uhr, in der Kunstsammlung Neubrandenburg, Große Wollweberstraße 24, statt. Das Grußwort spricht Oberbürgermeister Silvio Witt, die Einführung gibt Elke Pretzel von der Kunstsammlung Neubrandenburg und Musik macht Tobias Purfürst aus Berlin. Ebenso erscheint ein monografischer Katalog mit dem Titel "GOOD NEWS".
 

Ansicht der Kunstsammlung Neubrandenburg

Ansicht der Kunstsammlung Neubrandenburg

 

Weitere Infos

Weiterer Termin im Museum "Villa Rot"
Vom 12.10.–15.10.2017 zeigt die Galerie Kristine Hamann den Maler Sebastian Menzke im Rahmen des Roten Kunstsalons im Museum für Zeitgenössische Kunst "Villa Rot" in Burgrieden-Rot (Oberschwaben). Das Ausstellungshaus hat sich unter der Leitung von Kunsthistorikerin Stefanie Dathe – mittlerweile Direktorin des Ulmer Museums – als Ausstellungshaus für internationale zeitgenössische Kunst mit interkultureller Programmatik bei Kritikern, Sammlern und Kunstliebhabern einen Namen gemacht. Die Galerie Kristine Hamann wurde eingeladen, mit 12 weiteren Galerien das Museum Villa Rot zu bespielen. Neben Sebastian Menzke zeigt die Galerie den Maler Rayk Goetze (Baumwollspinnerei, Leipzig) und Fotokünstler Kirk Sora (Berlin/Wismar).

Das Museum "Villa Rot" in Burgrieden-Rot (Oberschwaben)

Das Museum "Villa Rot" in Burgrieden-Rot (Oberschwaben)

  • Ein aktuelles Portfolio mit verfügbaren Werken erhalten Sie über die Galerie Kristine Hamann, Wismar (www.kristine-hamann.de).
     
  • Der 48-seitige Ausstellungskatalog ist durchgehend farbig und kostet 12 €, ISBN 978-3-945274-17-0
     
  • Journalisten, die Interesse an einem Interview mit Sebastian Menzke haben, wenden sich an Kristine Hamann unter Mobil +49 176 34968336 oder galeriehamann@gmail.com.
Kristine Hamann