Mauerblümchen statt Quanteneffekt

Liebe Kunstfreunde, 
in einem Onlinemagazin für Farbe und Wissenschaft las ich kürzlich, dass selbst aus dem Nichts Farbeffekte entstehen können.  Wissenschaftler ließen weißes Licht auf zwei winzige Goldkugeln fallen. Quanteneffekte in dem leeren Raum zwischen den Goldteilchen bewirkten bei dem reflektierten Licht einen Farbumschlag von Rot nach Blau. Was dann noch passierte mit den Goldatomen und den gebundenen Elektronen, die urplötzlich im Nichts des Zwischenraums zwischen zwei Goldkugeln verschwinden – um dann unversehens auf der anderen Seite wieder aufzutauchen und knallige Farben hervorbringen, das verstehe ich leider nicht. Doch ich kenne einen Künstler, der sehr bunte Bilder macht. Ich weiß, sie stammen nicht aus einem physikalischen Experiment, sehen aber so aus. Ihre Wirkung ist beeindruckend. Als ich die Bilder das erste mal sah, wurde ich hineingezogen in die Quantenwelt des Allerkleinsten. So schön. Nun fand ich heraus, dass es sich um eine besondere Art der Fotografie handelt. Ein Professor für Kunsthistorik, Dr. Ferdinand Messner, der so begeistert von dieser Form der Fotografie ist, dass er sogar eine Gesellschaft (die Gesellschaft für abstrakte Fotografie) gegründet hat, schrieb: Es handelt sich um eine „Unterabteilung oder Subgeschichte der Fotografie“, die nach wie vor ein „kunstgeschichtliches Mauerblümchendasein“ führt. So habe ich mir gedacht: Ein Leben als Mauerblümchen, ist wie ein Leben als leere Leinwand. Wer will denn das schon?

Vernissage von KIRK SORA
Piktorale Fotogafie 
Do 31. Januar um 20 Uhr

Einführung Arne Lösekann 


Kristine Hamann